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Birkhuhn

(Tetrao tetrix)

Steckbrief

  • Familie: Raufußhühner
  • Größe: 35 – 41 cm (vergleichbar mit einem Haushuhn, Hahn deutlich größer als die Henne)
  • Gewicht: 750 – 1.400 g
  • Balz- und Brutzeit: Ende März bis Anfang Juli
  • Bestand: ca. 2.000 Tiere in Deutschland
  • Status: Einstufung 2 (stark gefährdet) auf der Roten Liste Deutschland

Tiere im Oberallgäu

Die Fauna des Oberallgäus ist einzigartig. Hier finden in den unterschiedlichsten Lebensräumen schützenswerte Tiere ihren Platz. Wir haben eine schöne Übersicht mit einigen der im Oberallgäu häufig vorkommenden Tierarten erstellt. Eines davon ist das Birkhuhn.

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Lebensraum

90 Prozent des Birkhuhnbestandes in Deutschland befindet sich im Alpenraum. In der gut strukturierten Krummholzzone (offene, lockere und niedrige Busch- und Baumstrukturen) fühlt sich das Birkhuhn besonders wohl. Während der Balzzeit halten sich die Tiere auf kurzrasigen Flächen und Moorböden auf. Im Winter hingegen ziehen sich die Birkhühner in bewaldete Bereiche zurück.

Nahrung

Das Birkhuhn benötigt eine gut ausgebildete Zwergstrauchschicht aus Heidel- und Moorbeeren sowie Alpenrosen, da es sich zu einem Großteil von deren Blättern, Knospen und Früchten ernährt. Im Winter begnügt es sich sogar mit energiearmen Trieben und Knospen von Laub- und Nadelbäumen.

Jungtiere ernähren sich von eiweißhaltigen Insekten und Würmern.

Verhalten

Das Birkhuhn ist seinem Revier treu – es hält sich ganzjährig in einem Umkreis von höchstens vier Kilometern auf. Obwohl es gut fliegen kann, bleibt es meist auf dem Boden, um nach Nahrung zu suchen. Es ist hauptsächlich in den frühen Morgen- und späten Nachmittagsstunden aktiv. Den Rest des Tages verbringt es ruhend. Im Winter hält es sich dann in einer wärmenden Höhle auf, um wertvolle Energie zu sparen. 

Ein ganz besonderes Schauspiel wird während der Balz gezeigt: Ab Ende März finden sich die Birkhähne in der Balzarena ein, wo sie eindrucksvolle Balztänze aufführen und Schaukämpfe austragen. Von der ersten Reihe aus sehen die Birkhennen zu, die anschließend ihren Favoriten auswählen.

Gefährdung

Die Gefährdung des Birkhuhns ist vor allem auf den Verlust seiner Lebensräume zurückzuführen: Die Trockenlegung von Mooren, der industrielle Torfabbau sowie die Aufforstung von Mooren und Heidegebieten tragen dazu bei. 

Durch intensive Weidewirtschaft und Überdüngung kann es zu Gelege- und Kükenverlusten und zu einer nachteiligen Veränderung der Vegetation kommen. Aber auch die Aufgabe von Alpflächen kann durch den Verlust mosaikartiger kurzrasiger Flächen einen Bestandsrückgang zur Folge haben. 

Eine sehr große Gefahr ist auch der alpine Sport im Allgäu: Skipisten und Kunstschneeanlagen werden gebaut und die Rückzugsgebiete des Birkhuhns werden von Skitourengehern und Schneeschuhwanderern durchschritten. Birkhühner verlassen bei einer Störung fluchtartig ihre Höhle. Einmal aufgescheucht verbringen die Tiere den Rest des Tages oft im Freien – Kälte, Schnee und Sturm ausgesetzt. Dies hat vor allem bei wiederholtem Auftreten eine massive Schwächung der Vögel zur Folge. 

Deshalb, beachte im Oberallgäu:

  • Bewege dich zur Schonung des Birkhuhns im Bereich der Waldgrenze und in den Zwergstrauchlagen auf einem definierten, eng begrenzten Korridor (Trichterregel). 
  • Vermeide eine Routenführung parallel zur Waldgrenze. 
  • Vermeide es, während der Dämmerung unterwegs zu sein.
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