Große Höhenunterschiede, geologische Vielfalt, nachhaltige Alpwirtschaft – all dies hat dazu geführt, dass sich im Landkreis Oberallgäu eine große Anzahl unterschiedlicher Lebensräume ausbilden konnte.
Beim Blick aus einem Flugzeug erinnert die Landschaft fast an ein Mosaik: Bergwälder grenzen an Alpflächen, Moore an Feuchtwiesen, Schluchtwälder an Bäche. Verbunden sind die einzelnen Lebensräume durch unzählige Grenzlinien, etwa Waldrändern, die zwischen gerodeten Alpflächen und Bergwäldern vermitteln. Gerade diese Grenzlinien sind oft besonders artenreich, beherbergen sie doch Arten aus beiden Lebensräumen.
Im Allgäu findet sich eine der wertvollsten Moorlandschaften Mitteleuropas. Nirgendwo im gesamten Alpenraum ist der Übergang zwischen den Mooren im Alpenvorland und in den höheren Lagen der Alpen so gut erhalten wie hier.
Wald ist nicht gleich Wald. Je nach Höhenlage, Standort und Bewirtschaftungsform lassen sich im Oberallgäu verschiedene Waldtypen erleben, die von ganz unterschiedlichen Tieren und Pflanzen bewohnt werden.
Die Bergbauern und Älpler prägen seit Jahrhunderten die vielfältige Kulturlandschaft der Allgäuer Alpen. Wo sonst gibt es so eine hohe Artenvielfalt?
Heute zählen Bäche und Flüsse zu den wichtigsten Landschaftsgestaltern im Oberallgäu. Durch das steile Relief (hohe Berge, tiefe Täler) weisen sie ein starkes Gefälle auf. Sie rauschen mit hohen Fließgeschwindigkeiten zu Tal – und formen dabei ihre Bach- und Flussbetten, ihre Ufer und die umgebende Landschaft immer wieder um.