Die Kiesbänke an der Iller im Oberallgäu sind ein magisches Örtchen. Nicht nur für uns Menschen, sondern auch für einige seltene Tierarten, die unsere Rücksichtnahme dringend benötigen. Der Flussregenpfeifer ist einer davon.
Der Flussregenpfeifer brütet von der Atlantikküste im Westen über fast ganz Europa und Asien bis zur Pazifikküste und Japan im Osten. Als Brutgebiete bervorzugt er vegetationsarme Lebensräume, wie zum Beispiel Kiesgruben, Steinbrüche oder Baggerseen.
Dies sind jedoch nur Ersatzlebensräume. Ursprünglich lebten Flussregenpfeifer an natürlichen Flussläufen mit seichten kiesigen Ufern. Den Winter verbringt der Zugvogel in Afrika.
Die Flussregenpfeifer ernähren sich gerne von Insekten, Larven und kleinen Weichtieren.
An der schlammigen Uferzone sucht der Flussregenpfeifer nach seiner Nahrung. Er rennt hierbei immer wieder schnell über den Schlamm und stoppt schlagartig ab, um gegebenenfalls etwas aufzupicken. Der Nestbau erfolgt in einer kleinen Bodenmulde im Sand oder Kies. Durch das Vortäuschen von Verletzungen, werden Elterntiere von Fressfeinden verleitet.
Die Flussregenpfeifer stehen auf der Vorwarnliste. Problematisch sind die eher ungeeigneten Bruthabitate. Durch den intensiven Freizeitbetrieb an Stränden oder Kiesbänken, sind die Störungen erheblich.
Häufig kommt es auch zu einem Zertreten der Gelege, da sie gut getarnt im Kies liegen. Aufgrund des geringen Bruterfolgs und der suboptimalen Lebensräume gehen die Bestandszahlen des Flussregenpfeifers in den letzten Jahren zurück.
Ein gräulich-brauner Rücken und eine weiße Unterseite sind markante Merkmale des Flussregenpfeifers. Darüber hinaus besitzt er einen dunkel gefärbten geschlossenen Halsring, eine schwarze Augenbinde und einen schwarzen Sirnstreifen. Besonders auffällig ist der gelb leuchtende Lidring rund um das Auge. Weibchen sind generell etwas blasser als das Männchen.