Die heimischen Tiere sind die echten Outdoor-Pros. Niemand bewegt sich so sicher im Terrain, kennt wichtige Schlupflöcher, weiß sich zu tarnen und zu warnen und hat Gefahren stets im Blick.
Die Allgäuer Hochalpen stellen einen typischen Lebensraum der Murmeltiere dar. Sie leben meist bis oberhalb der Waldgrenze, in offenen Felsbereichen, bevorzugt an warmen Südhängen zwischen 900 und 2.500 Metern.
Murmeltiere fressen Kräuter, Gräser, junge Triebe von Pflanzen, Wurzeln.
Durch den recht hohen Nährwert setzen die Murmeltiere in der kurzen Vegetationsperiode des alpinen Sommers schnell viel Fett an. Das ist essentiell für den nächsten Winter, denn dann brauchen sie gute Reserven um den Winterschlaf zu überstehen.
Neben Pflanzen als Hauptnahrungsquelle, stehen je nach Verfügbarkeit gerne auch Insekten, Larven und Regenwürmer auf dem Speiseplan.
Ihren Flüssigkeitsbedarf decken diese Alpenbewohner nicht an den klaren Gebirgsbächen, sondern ausschließlich durch feste Nahrung.
Paarungszeit ist kurz nach Verlassen des Winterbaues. Es können bis zu 4 Jahren Pause zwischen 2 Würfen vorkommen. Pro Wurf kommen 1 - 7 Junge zur Welt, die von unterschiedlichen Vätern stammen können. Junge wandern nach dem 1. Winter häufig ab.
In Bayern ist das Murmeltier aktuell nicht als gefährdet eingestuft. Nach der intensiven Bejagung bis ins letzte Jahrhundert haben sich die Bestände wieder erholt. Seine natürlichen Feinde wie Steinadler, Kolkrabe, Uhu oder andere Beutegreifer sind ebenfalls selten und haben daher kaum Einfluss auf die Population.